Dieser unser erster Auftritt im Internet sollte eigentlich ein Fröhlicher sein.

Aber leider kommt es immer anders als man denkt.

Wir haben unser größtes Familienmitglied verloren.

Unsere A C L E Enchantress ist von uns gegangen.

Aber der Reihe nach.

Im Frühjahr 1998 lasen wir eine Verkaufsanzeige für ein Shire Horse. Damit begann unser Interesse für diese Rasse. Nach mehreren Telefonaten mit dem DSHV entschlossen wir uns im Sommer 1998 nach England zu fliegen.

Bei unserem Besuch beim Züchter B.D. Banham kam sie uns entgegen und wir waren von ihrem Charme sofort überwältigt. Es folgten lange Wochen bis sie endlich in unserem Stall stand. Dort wurde sie von zwei Shetties, einer Norwegerstute und vier edlen Warmblut empfangen. Durch ihre sanfte Art gab es überhaupt keine Probleme bei der Eingewöhnung.
Nur wir mussten uns umstellen. Es gab spezielles Futter, die Rationen waren größer und auch der Platzbedarf war anders. Aber unsere Dicke schlich sich in unser Herz. Unsere damals neunjährige Tochter kümmerte sich besonders um sie und auch Acle, so wurde sie von uns genannt, hatte sich ihre Bezugsperson auserkoren. Somit waren unsere Tochter Janny und Acle ein Team. Acle ließ sich satteln und nach nur wenigen Abwürfen war sie bereit, für Janny das Traumpferd unter dem Sattel zu sein. Wohin Janny ging – Acle folgte ihr. Auch sonst war sie sehr neugierig. Ich konnte nicht am Trecker oder sonst irgendwo etwas machen ohne das ein Riesenpferd mir über die Schulter sah.
Wir entschlossen uns, auch sie einmal bei der deutschen Shireshow vorzustellen. So machten wir uns auf den langen Weg aus der Nähe von Berlin nach Darmstadt. Unsere Dicke überstand die Fahrt, wie es sich für solch einen sanften Riesen gehört, völlig problemlos. Bei der Jubiläumsschau belegte sie mit Janny als Führer dann den 5. Platz. Wir waren mächtig stolz auf sie. In dem Jahr muss sie auch dem Charme unseres damals zweijährigen Warmbluthengstes erlegen sein. Denn 6 Wochen nachdem auch unsere Norwegerstute ein Fohlen von ihm bekam schenkte uns Acle völlig unerwartet ein Stutfohlen.
Ja und gestern am 08.11. begann der Tag damit, dass sie morgens beim Füttern lag. Sie hatte in der Vergangenheit schon öfter eine Blinddarmkolik und auch diesmal dachten wir sofort daran. Der herbeigerufene Tierarzt tat sein möglichstes. Nach einer kurzen Besserung wurde der Zustand gegen Mittag wieder schlechter und der Tierarzt kam ein zweites mal. Auch diesmal wurde es kurzfristig besser. Als am Nachmittag der Zustand wieder schlechter wurde fuhren wir mit ihr in die Pferdeklinik. Dort wurde sie gründlich untersucht und man entschloss sich, nachdem der Kreislauf stabilisiert war, sie zu operieren, da ein Darmverschluss vermutet wurde. Bei der Operation wurde dann jedoch festgestellt, dass sich der Zugang zum Blinddarm krankhaft verengt hat und sich der Dünndarm nicht mehr dorthin entleeren konnte und deshalb völlig aufgegast war. Da dieser Zugang nicht operiert werden konnte mussten wir uns von unserer geliebten Acle trennen.

Jetzt bleibt uns nur die Erinnerung und ein mittlerweile fünfmonatiges Fohlen was mit Sicherheit Mamas Charakter bekommen hat und auch sonst hoffentlich ein Shire wird.